Label: Napalm Records
Spielzeit: 66:59 Min.
Genre: Doom
Info: Facebook
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Hörprobe: Youtube
VÖ-Datum: 28. August 2015
Ahab, die aus Heidelberg stammende Top-Adresse für deutschen Funeral Doom, meldet sich drei Jahre nach „The Giant“ mit einer erneut anspruchsvollen Vertonung von Salz und Wasser, Flut und Sturm, Tod und Verderben zurück.
Obwohl... Funeral Doom? Die ganz reine Lehre ist hier im Prinzip nur noch in „The Weedmen“ zu hören, zumindest phasenweise. Dennoch, im von Grunzen unterlegten Doom - Funeral hin, Funeral her - spielen Ahab derzeit nach den gerade veröffentlichten und wirklich herausragenden (wenn auch viel mehr Einarbeitungszeit benötigenden) neuen (Death Doom-) Alben von Indesinence und Majestic Downfall „nur“ die dritte Geige, was natürlich immer noch „gut“ ist.
„The Boats Of The Glen Carrig“ ist ebenso schroff wie die titelgebende Romanvorlage von William Hope Hodgson – wahnsinnig interessant, teilweise regelrecht spannend, man kehrt immer wieder bereitwillig und durchaus fasziniert zurück – doch das Herz, es öffnet sich nicht, die Faszination schlägt nicht in Liebe um. Es fehlt letztlich an komplett erlösenden Riffs, der einen oder anderen wahrlich Mark und Gebein erschütternden Melodieführung, dem finalen Schritt über den Rand der Klippen.
Man spürt zwar förmlich das Diesige, den undurchdringlichen Nebel – während die Holzplanken hin und her wanken und jederzeit ein Tentakel aus dem Wasser schießen oder ein totes Gesicht im Wasser auftauchen könnte – jedoch fühlt und erahnt man dies nicht wohlig erschaudernd, sondern letztlich etwas teilnahmslos, aus weiter Ferne zwar fasziniert beobachtend, doch emotional zu wenig involviert, um wahrhaftig ergriffen zu sein. Und genau das verhindert, „The Boats Of The Glen Carrig“ zu einer sehr guten Platte oder gar mehr zu erklären.
Ist das Album faszinierend? Aber selbstverständlich. Rotiert es regelmäßig auf dem Plattenteller? Auf jeden Fall. Handelt es sich folglich um Jahresendlistenmaterial oder gar einen kommenden Klassiker? Leider nein. Trotzdem ein interessantes Album, welches nicht zuletzt aufgrund seiner Thematik zum düsteren Fantasieren anregt.
Daniel Lofgren
Tracklist:
1 The Isle
2 The Thing That Made Search
3 Like Read Foam (The Storm)
4 The Weedmen
5 To Mourn Job
6 The Light in the Weed (Mary Madison)