Label: Pavement Entertainment
Spielzeit: 51:02 Min.
Genre: Modern Metal
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Hörprobe: Youtube
VÖ-Datum: bereits erschienen
One Way Mirror kommen aus Frankreich und spielen melodischen, modern angehauchten Metal, der laut Infozettel Fans von Lacuna Coil, Volbeat, In Flames, Seether, Alice in Chains und Deftones gefallen dürfte. Gut, ich habe vielleicht jetzt nicht genau an DIE Bands gedacht (wo bitte schön sind auf diesem Album denn Rockabilly-(Volbeat) oder Gothic-Elemente (Lacuna Coil) enthalten?), aber für eine grobe Umschreibung der Platte reicht es völlig aus.
Bereits das erste Lied beginnt sehr groovig und kombiniert cleanen Gesang mit Shouts und Rap-artigem Sprechgesang, unterlegt von einem feinen Teppich von Synthesizern und gekrönt von einem bockstarken Refrain. Auch die folgenden Lieder wissen die fünf Jungs in Szene zu setzen. Bei ,,Warnings" können sogar Dubsteps ein zusätzliches I-Tüpfelchen in das Songwriting der Platte bringen. Die Lieder an sich sind also richtig gut. Wo liegt also das Problem? Ganz einfach! Alle Nummern bewegen sich im selben Tempo und funktionieren nach dem selben Prinzip: auf eine Strophe mit sehr softem Gesang oder hypnotischem Geflüster/Gelaber folgt ein lautstark in Szene gesetzter Refrain, dem nach der Wiederholung ein Breakdown, eine Bridge oder ein kurzes Solo folgt. Jeder einzelne Song für sich macht mächtig Spaß (auch, wenn Originalität bei den Franzmännern eher Fehlanzeige ist und die Lieder nach einer Art Baukasten-Prinzip funktionieren, mal hier ein Element von der einen, mal da einen Part von der anderen Band zu nehmen). Aber zusammen genommen klingen die Nummern über Album-Distanz doch zu gleichförmig, als dass ich nach knapp einer Stunde Spieldauer Glücksgefühle beim Anhören ausstoßen würde. Der einzige Song, der da eine Ausnahme macht, ist der Coversong ,,Lady Marmalade", auf den ich aber gut und gerne hätte verzichten können, zumal er überhaupt nicht in die Grundstimmung der restlichen Lieder passt.
Fans von Korn, Slipknot, 12 Stones oder The Offspring sollten dennoch ebenfalls in diese Scheibe reinhören, die von mir eine L-Bewertung bekommt - denn in emotionaler Hinsicht bringe ich es aus genannten Gründen einfach nicht über das Herz, dieser Platte eine XL-Bewertung zu geben.
Domenic Saheb Djavaher
Tracklist:
1. Stinkin' Of Gold
2. Neglected Skies
3. The Clock Is Ticking
4. Speculations
5. Warnings
6. Confusion Core
7. Cliffs
8. Screenshot
9. Lady Marmalade
10. Fuck Your Autotune
11. Tomorrow Comes Fast
12. We Love To Complain