Label: Long Branch Records
Spielzeit: 58:70 Min.
Genre: Indielectro-Post-Punk-Metal
Info: Facebook
Album kaufen: Amazon
Hörprobe: Youtube
VÖ-Datum: bereits erschienen
Seit etwa 2009 veröffentlichen The Hirsch Effekt in regelmäßigen Abständen neue Alben. Mit „Holon: Agnosie“ steht nun das dritte Studioalbum der drei Musiker in den Regalen. Mit SPV hat die Band auch ein potentes Label hinter sich stehen. Irgendwie springt einem dieses Album in allerlei Foren fast täglich ins Gesicht. Durch das markante Cover und auch den Bandnamen bleibt einem diese Zusammenstellung stets im Kopf und so habe auch ich mich einmal dazu entschlossen in dieses Album reinzuhören.
Schon nach dem ersten Lied war klar: „Das ist nicht meine Musik“. Gerade mit deutschsprachigem Gesang und Hardcore-Einflüssen habe ich so meine Probleme. Aber The Hirsch Effekt machen das irgendwie auch ziemlich gut. Zusammengepackt mit einer gehörigen Ladung Indie- und Elektro Einflüssen kann das Album schon sehr überzeugen. Die Songs sind mitreißend und bauen an vielen Stellen aufeinander auf. Sicherlich muss man beim Hören dieses Albums das ein oder andere Vorurteil gegenüber solcher Musik loswerden, aber die Band bewegt sich allgemein auf einem sehr hohem Niveau. Die Songstrukturen sind unvorhersehbar und mitreißend, die Produktion klar und kraftvoll. Der deutsche Klargesang ist mir an vielen Stellen einfach zu poppig und erinnert schnell an den typischen „Deutsch-Rock“ aus dem Radio, dennoch sollte man sich von dieser Eigenheit nicht abschrecken lassen. Auch eine Atmosphäre baut das Album nicht auf, es ist eher so, dass jeder Song für sich eine gewisse Atmosphäre hat, jedoch der Zusammenschluss zum Album nicht direkt musikalisch aufeinander aufbaut. Mir haben auf diesem Album die Lieder „Jayus“ durch die stark an den Hardcore angelehnte Spielweise, sowie das Lied „Emphysema“ am besten gefallen. Aber das Album bietet ein breites Spektrum an Spielweisen, sodass keiner dieser beiden Songs wirklich repräsentativ für das Album ist.
Auch wenn ich mir das Album sicherlich nicht oft anhören würde, einfach weil mir diese Art von Musik nicht zusagt, kann ich durchaus verstehen, warum es an vielen Stellen so viel Anklang findet. Gerade für jene die dem Hardcore gegenüber offen sind und Experimente mögen, sollte das Album eine Offenbarung sein. An den deutschen Klargesang konnte ich mich dennoch nicht gewöhnen, gerade weil dies schnell an den Typ „Deutsch-Rock“ erinnert.
Moritz Naczenski
Tracklist:
1. Simurgh
2. Jayus
3. Agnosie
4. [Chelicera]
5. Bezoar
6. Tombeau
7. Emphysema
8. [Defaetist]
9. Fixum
10. Athesie
11. [Tischje]
12. Dysgeusie
13. Cotard